Live like it’s Spring: Ein Pop-up Sortiment zum Verlieben
Auf der Ambiente 2025 zeigte die Sonderschau »Ms. Paper & Friends« einen aufsehenerregenden Querschnitt durch das Angebot der Halle 4.2: Ein scheinbar frei schwebender Steg, der sich in eleganten Kurven über die gesamte Ausstellungsfläche zog, präsentierte eine Vielzahl unterschiedlichster Produkte aus den Bereichen Urban Gifts, Stationery & School.

Ms.Paper & Friends auf der Ambiente 2025 (Bild: Messe Frankfurt)
Das überaus vielfältige Angebot der ausgebuchten Halle überzeugend in Szene zu setzen, war für Kuratorin und Präsentationsexpertin Angelika Niestrath eine ebenso schöne wir herausfordernde Aufgabe. Zu der überraschenden Lösung ließ sie sich von einem Sushi Belt inspirieren:
»Wie macht man aus einer großen, heterogenen Menge an Zutaten einen Augenschmaus, der unterschiedlichste Menschen erfreut und verführt – ohne zu überfordern? Indem man das Ganze in feine Häppchen teilt, geschmackvoll arrangiert und so anrichtet, dass der Konsum zum sinnlichen Erlebnis wird. Ein Sushi Belt ist das perfekte Beispiel für spielerische Erlebnis-Präsentation! Hier kann jeder seine Lieblingsstücke auswählen und die der anderen neugierig beschnuppern – buchstäblich im Vorübergehen.«

Ms.Paper & Friends auf der Ambiente 2025 (Bild: Messe Frankfurt)
Entsprechend vermischten sich auf dem Steg ganz unbekümmert hochwertige Designprodukte und günstige Kleinigkeiten, fröhlicher Kitsch und wahre Kunst, Pop und Poesie … »und es hat die Leute angezogen wie ein Bonbonladen«, fasst Niestrath die durchweg positive Besucher-Resonanz zusammen.
»Der entscheidende Punkt ist das mutige Mix & Match: unterschiedliche Designsprachen, Qualitäts- und Preisniveaus, ikonische Einzelstücke und Massenware und alles mögliche dazwischen … Als Teile einer charmanten Tischgesellschaft balancieren sie sich gegenseitig aus, so dass Exklusives plötzlich nahbar erscheinen kann und Gewöhnliches exklusiv. Geschickte Zusammenstellung nach Farben und Themen hält alles zusammen.«
Ob Niestrath Einzelhändlern das Konzept zur Nachahmung empfehlen würde?
»Ja! Als zeitlich begrenztes Pop-up Angebot, das idealerweise wieder verschwindet, bevor die ersten Kunden sich sattgesehen haben. So bleibt man im Gespräch und steigert die Spannung auf den nächsten Coup. Allerdings braucht so eine Installation einen eigenen Raum, um richtig wirken zu können. Oder zumindest sehr viel Luft drumherum. Einfach im normalen Verkaufsraum wäre es bloß ein ziemlich voller Tisch.«

Ms.Paper & Friends auf der Ambiente 2025 (Bild: Messe Frankfurt)
Nun hat man ja im Einzelhandel nicht immer einen schwebenden Steg zur Hand … tut es vielleicht auch ein ganz normaler langer Tisch?
Niestrath: »Der schwebende Steg war der Trick, er hat dem Raum die ansteckende, spielerische Leichtigkeit verliehen. Und den Produkten einen besonderen Glanz. Auf einem gewöhnlichen Tisch würde ich diese Qualität mit anderen Mitteln herzustellen versuchen – etwa mit großen bunten Tulpensträußen zwischen der Ware oder mit ausgewählten Objekten, die scheinbar schwerelos von der Decke schweben … Auf jeden Fall sollte der Tisch an sich schon Leichtigkeit ausstrahlen, also eher eine Platte auf Böcken als ein massives Exemplar. Eine unansehnliche Tischplatte lässt sich rasch mit einer Lackierung veredeln oder sauber mit Papier beziehen. Rettungslos altmodisch sind dagegen Tischdecken oder drapierte Dekostoffe. Davon rate ich grundsätzlich ab.«
Ms.Paper & Friends auf der Ambiente 2025 (Bild: A. Niestrath)